Das Programm ‘Beyond Sport 2.0 – Vielfalt verbindet’ bringt Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund durch Bewegung und Sport zusammen.
Bewegung und Sport sind erfolgreiche Instrumente, um soziale Brücken zu bauen, Ängste zu lösen und verschiedene Kulturen miteinander zu verbinden. Mit ‘Beyond Sport 2.0 – Vielfalt verbindet’, dem gemeinsamen Programm der drei Sportdachverbände ASVÖ, ASKÖ und Sportunion, setzen wir genau hier an: Wir wollen Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund helfen, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren und durch Aktivität eine neue Gemeinschaft zu entdecken.
Soziale Verantwortung der Sportvereine
Im ASVÖ bieten wir im Rahmen von ‘Beyond Sport 2.0’ den Vereinen die Möglichkeit, Bewegungseinheiten zu planen und durchzuführen, die speziell auf diese Zielgruppe zugeschnitten sind. Hier geht es also nicht nur um körperliche Betätigung. Neue Freundschaften schließen, den Zugang zu einer sozialen Gemeinschaft finden und der kulturelle Austausch sind dabei genauso von Bedeutung.
Wie funktioniert die Unterstützung durch das Projekt?
- Förderung von Übungsleiter*innen: Wir übernehmen bis zu 30 € pro Einheit für die Personalkosten der Trainer*innen.
- Finanzielle Unterstützung: Vereine können bis zu 1.000 € pro Jahr oder 500 € pro Halbjahr erhalten, um ihre integrativen Angebote zu finanzieren.
- Hilfe und Beratung: Der ASVÖ unterstützt mit Beratung und Hilfestellung, damit der Verein die Bewegungseinheiten reibungslos planen und umsetzen kann.
Erfolgsbeispiel: ‘Club 261 Fearless Österreich’ bringt mit jedem Schritt Menschen zusammen
Als Kathrine Switzer am 19. April 1967 mit der Startnummer 261 beim Boston-Marathon an den Start ging, ahnte die knapp 20-Jährige nicht, dass sie Geschichte schreiben würde. Frauen waren damals von Laufveranstaltungen ausgeschlossen – doch Switzer lief trotzdem. Als ein Rennleiter versuchte, sie gewaltsam aus dem Wettbewerb zu drängen, hielt sie stand. Mit Entschlossenheit und unerschütterlichem Willen kämpfte die Athletin für ihr Recht zu laufen und wurde zu einer Ikone der Gleichberechtigung im Sport.
Heute steht die Zahl 261 weltweit für Mut, Überwindung von Barrieren und den Zusammenhalt durch Bewegung. So wie die Pionierin des Marathonlaufs für Frauen einst Vorurteile und Schranken niedergerissen hat, will der Lauf-Verein für Mädchen und Frauen, 261 Fearless Club Österreich, Brücken bauen und Menschen – unabhängig von Herkunft oder Vorgeschichte – verbinden.
Laufend zum Ziel
In Österreich laufen über 150 Mitglieder an neun Standorten in Kärnten, der Steiermark und Wien. Der Verein ist Teil der globalen Organisation 261 Fearless, die 18 Frauen-Laufclubs auf fünf Kontinenten vereint. Das Ziel aller Lauftreffs ist dasselbe: Frauen sollen mit Freude und Spaß – statt mit Druck und Wettkampfgedanken – zur Bewegung finden und dabei Schritt für Schritt mutiger werden. Die gemeinsame Bewegung verbindet – das bestätigen auch die Vereins-Mitglieder:
„Laufen tut mir gut – ich merke, wie mein Kopf frei wird und ich danach besser gelaunt bin. In der Gruppe zu laufen ist besser, weil man andere Frauen kennenlernt und auch ein bisschen Deutsch übt. Das hilft mir im Alltag.“ – Hosseini, Club 261 Mitglied
Aber auch die Betreuerinnen des Vereins profitieren von dem inklusiven Umfeld und der vielfältigen Gruppe:
„Den Lauftreff in Wien leite ich seit 2018 und sehe, wie sehr sich die Frauen durch die Teilnahme verändern. Sie werden selbstsicherer, fühlen sich stärker und werden Teil einer Gemeinschaft, durch etwas so Einfaches wie Laufen. Die meisten Frauen haben anfangs überhaupt keine Erfahrung mit Sport und sprechen nur wenig Deutsch. Doch durch die Bewegung und den Spaß, den wir ein Mal pro Woche miteinander erleben, rücken wir ein Stück näher zusammen und verstehen uns. Und darauf kommt es an!“ – Christina Mayer-Ritzer, Club 261 Trainiern
Vielfalt im Sportverein
Mit dem Programm ‘Beyond Sport 2.0 – Vielfalt verbindet’ wollen wir den Weg für gesellschaftliche Veränderungen durch Bewegung und Sport ebnen. Gemeinsam mit Vereinen wie dem Lauf-Club 261 Fearless Österreich, der gezielt Mädchen und Frauen ermutigt, aktiv zu werden, setzen wir ein starkes Zeichen für Integration und Chancengleichheit. Doch Vielfalt kennt keine Grenzen – deshalb steht ‘Beyond Sport 2.0’ allen offen. Egal, woher jemand kommt oder welche Geschichte sie oder er mitbringt – wir zeigen Vielfalt mit jedem Schritt, jedem Spiel und jeder gemeinsamen Bewegung.
