ASVÖ News
Stets gut informiert:

Neun Punkte für den Sport im kommenden Regierungsprogramm

25. April 2024

Was sich der organisierte Sport von der nächsten Bundesregierung erwartet, wurde anlässlich eines Medientermins von Sport Austria unter anderem von ASVÖ-Präsident Christian Purrer mitgeteilt.

Seit 2019 hat der organisierte Sport mit gemeinsamem Energieaufwand viel erreicht. Dennoch: Um das Sportland Österreich in eine Sportnation zu verwandeln, liegt noch einiges vor uns. Sport Austria setzt deshalb im Wahljahr 2024 Maßnahmen, um auf Voraussetzungen dafür aufmerksam zu machen. Im Rahmen eines Medientermins im Österreichischen Journalisten Club wurden von Sport Austria-Präsident Hans Niessl, ASVÖ-Präsident Christian Purrer, ASKÖ-Präsident Hermann Krist und SPORTUNION-Präsident Peter McDonald die Anliegen des Sports angekündigt.

Die 9 Punkte des Österreichischen Sports für das Regierungsprogramm 2024-2029

1. Finanzielle Absicherung des organisierten Sports und aller 15.000 Sportvereine: u.a. nachhaltige Absicherung der Bundes-Sportfördermittel gemäß § 20 GSpG gegen den durch die Inflation ausgelösten Wertverlust durch eine entsprechende jährliche Valorisierung der Bundes-Sportfördermittel. Zweckverwendung von staatlichen Steuereinnahmen aus Sportwetten im österreichischen Markt und Zurverfügungstellung der Mittel für den organisierten Sport.

2. Entlastung des Ehrenamtes: u.a. Abbau von bürokratischen Hürden und Optimierung des Förderwesens

3. Sport / Bewegung / Gesundheit – „Prävention statt Rehabilitation“: u.a. Ausrollung der Täglichen Bewegungseinheit für Österreichs Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre nach dem 3 Säulen Modell auf ganz Österreich

4. Umsetzung einer Sportstättenoffensive: 1 Milliarde für die nächsten 5 Jahre auch im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit von Sportstätten anhand eines konkreten Kurz-, Mittel- und Langfristplanes in Abstimmung mit dem organisierten Sport. Verpflichtende Zurverfügungstellung von mit öffentlichen Mitteln errichteten Schulsportstätten außerhalb der schulischen Nutzungszeiten.

5. Beschäftigungsverhältnisse im Sport Berufssportgesetz: Anpassungen bzw. Sonderbestimmungen für im Sport tätige Personen

6. Bekenntnis zum Spitzensport: u.a. Ausweitung von Beschäftigungsmodellen im öffentlichen Dienst (ähnlich BMF, BMI, BMLV) auf andere Ressorts bzw. Einsatzbereiche

7. Österreich als Gastgeber von Sportgroßveranstaltungen: Erstellung einer Bewerbungsstrategie, um Sportgroßveranstaltungen in Abstimmung mit dem organisierten Sport und den Ländern. Aufbau einer ständigen Basisstruktur für die Ausrichtung solcher Sportgroßveranstaltungen.

8. Bekenntnis zu gesellschaftspolitischen Themen: Der Sport bekennt sich zu gesellschaftspolitischen Themen und der gemeinsamen Verfolgung der Verhaltensleitlinien des österreichischen Sports. Die Strukturen des organisierten Sports sind in Entwicklungen und Erarbeitung von Maßnahmen angemessen zu berücksichtigen. Für eine umfassende und effektive Umsetzung von Maßnahmen müssen die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

9. Sport und Medien: Der Sport braucht die Medien, die Medien brauchen den Sport: Gewährleistung einer breiten, ausgewogenen und vielfältigen Sportberichterstattung durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im linearen wie digitalen Markt durch Konkretisierung der entsprechenden gesetzlichen Aufgabenstellung in Abstimmung mit dem organisierten Sport. Bessere Rahmenbedingungen für den privatwirtschaftlich organisierten Mediensektor. Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung einer gemeinsamen digitalen Medienplattform des österreichischen Sports.

ASVÖ-Präsident Christian Purrer dazu: „Wir fordern eine Milliarde für die nächsten fünf Jahre. Das klingt nach einer sehr großen Summe, ist aber der jährliche Abgang der Krankenanstalten in der Steiermark. Unser Ziel ist es, mehr Menschen zu bewegen, dazu müssen wir sie aber auch in unseren Sportstätten unterbringen können. Wir brauchen Hallen, Freiflächen, Hallenbäder. Es gibt große Defizite in den Schwimmkenntnissen, was vielen Menschen jährlich das Leben kostet. Da müssen wir nachlegen. Dass die Anlagen behindertensportgerecht und barrierefrei sein müssen, versteht sich von selbst. Das betrifft natürlich nicht nur neue Sportstätten, sondern auch länger bestehende. Das gleiche gilt für das Thema Nachhaltigkeit. Dazu haben die Dachverbände große Förderprogramme. Wir wollen auch, dass alle Sportstätten an Wochenenden und in den Ferien offen sind. Da ist viel im Einfluss der Gemeinden und der regionalen Schulerhalter. Ich denke, es wäre gut, einen Sportstättenplan zu machen, um die Bedarfsströme österreichweit zu sammeln und die weißen Flecken zu lokalisieren. Ein großer Wunsch ist auch, dass es ein zeitgemäßes Haus des Sports gibt, in dem kleinere Verbände Synergien nutzen und sich vernetzen können“, verlangt Purrer.

Sport Austria-Präsident Hans Niessl betonte: „Ziel muss sein, dass sämtliche staatliche Institutionen und der Großteil der Bevölkerung Investitionen in den Sport als das begreifen, was er ist – ein Turbo für den Gesundheitsmotor. Die Kosten von körperlicher Inaktivität in Österreich betragen aktuell 2,4 Milliarden Euro jährlich (SportsEconAustria). Das ist nicht zu akzeptieren, weil es ungesund für die Bevölkerung und ungesund für das Budget ist. Die Politik muss Sport und Bewegung als Teil der Prävention noch viel, viel stärker in den Fokus rücken. Prävention statt Rehabilitation muss das Motto werden. Sport und Bewegung müssen als wesentlicher Teil eines positiven Lebenskonzepts wahrgenommen werden. Und dazu brauchen wir den Spitzensport als Vorbild genauso wie den Breitensport für die Umsetzung. Unsere aktuell neun Punkte fürs nächste Regierungsprogramm schaffen den Rahmen, den es braucht, um das Potenzial des Sports ausschöpfen zu können.“

Die Presseaussendung dazu finden Sie hier.

©Sport Austria/Leo Hagen