Skisport beflügelt heimische Wirtschaft

Der alpine Wintersport zieht nicht nur Millionen von Touristen an. Von der Gastronomie über den Einzelhandel bis hin zur Infrastruktur profitiert Österreich massiv vom saisonalen Highlight.

Touristenmagnet, Volkssport und winterliches Fixprogramm – keine andere Sportart begeistert die Menschen in der kalten Jahreszeit so sehr wie Skifahren. Die Entwicklung zum Breitensport wurde ab den 1950er-Jahren mit dem Bau von Skipisten und Liftanlagen sowie durch den massiven Ausbau der touristischen Infrastruktur befeuert.

Wachstumstreiber Wintersport

Mit über 50 Millionen Skier Days in der Wintersaison 2022/23 zählt Österreich zu den Spitzenreitern in Europa. Die Skitage bescherten der Alpenrepublik einen Umsatz von stolzen 12,6 Milliarden Euro und führten zu einer Wertschöpfung von 6,7 Milliarden Euro. Das winterliche Fixprogramm hat sich längst als heimisches wirtschaftliches Zugpferd etabliert – vor allem im Tourismus. Das zeigen die Zahlen: 69,3 Millionen Nächtigungen generierte die vergangene Saison.

Untrennbar mit dem Wintersport-Tourismus verbunden sind Österreichs 2.648 Liftanlagen. Hohe Investitionen und der Komfort der österreichischen Seilbahnen machen die Aufstiegshilfen zum Motor der Branche. So transportierten die Anlagen letzten Winter an 26.000 Betriebstagen mehr als 521 Millionen Passagiere und dies brachte 1,7 Milliarden Euro Kassenumsatz.

Doch damit nicht genug: Alleine die Seilbahnbetriebe sorgen für 17.057 Arbeitsplätze. 108.800 weitere Beschäftigungsverhältnisse sind direkt oder indirekt damit verbunden. Insgesamt stützt der Wintersport mit der Seilbahnbranche, Gastronomie und Hotellerie 250.000 Arbeitsplätze.

Beitrag zum Arbeitsmarkt und Umweltschutz

Branche erheblich in die Eindämmung des motorisierten Individualverkehrs. Kooperationen mit der Bahn, kostenlose Shuttle-Dienste und der Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität reduzieren die Anzahl an Autofahrten und tragen damit zum Klimaschutz bei. Rupert Schiefer, Vorstand der Bergbahnen Dachstein Salzkammergut, sieht zum Beispiel die oberösterreichische Seilbahnbranche – stellvertretend für den gesamten heimischen Sektor – als einen der Vorreiter im Bereich der Nutzung von erneuerbarer Energie: „Es gibt intensive Bemühungen, den Eigenproduktionsanteil an Energie durch den Ausbau von PV-Anlagen zu erhöhen. Ein Leuchtturmprojekt für nachhaltiges Wirtschaften seitens unserer Bergbahnen ist der Ausbau der PV-Anlagen am Grünberg in Gmunden (ca. 70 kWh/p).“ Darüber hinaus werden an „allen Standorten der OÖ Seilbahnholding im Zuge von Projektumsetzungen in Abstimmung mit dem Naturschutz Ausgleichsmaßnahmen wie beispielsweise Moor-Renaturierungen, Habitatverbesserungen für Wildtiere, etc. umgesetzt“, betont Schiefer.

Innovative Entwicklungen im Bereich Skiausrüstung

Die österreichischen Hersteller von Skiern und Skiausrüstung und -zubehör tüfteln jede Saison an neuen Technologien und überarbeiten bestehende Modelle. Der lokale Sportartikel-Einzelhandel macht sich die Innovationen zunutze und punktet mit professioneller Beratung im Fachgeschäft. Aber auch der Skiverleih und das Ausborgen von Ski-Equipment und funktioneller Outdoor-Bekleidung boomt und sind ein Wirtschaftsturbo.

Abseits des Skihanges

Skifahren ist auch außerhalb der Piste ein erheblicher Wirtschaftstreiber und hat einen bedeutenden Einfluss auf die lokale Wirtschaft. So profitieren örtliche Unternehmen, wie etwa regionale Handwerks- oder Gastronomie-Betriebe, von den Ausgaben der Skigäste aus In- und Ausland. Ebenso spielen kulturelle, Wellness- und Erlebnis-Angebote eine große Rolle. Dazu zählen beispielsweise Schwimmbäder und Thermen in der Region, die mit einem alternativen Schlechtwetterprogramm locken, oder Museen unweit der Skiarenen für Kulturinteressierte.

Fazit

Ob große Skiarena oder überschaubare Familienpiste: Skifahren hat sich als wahrer Wirtschaftsbooster etabliert und einen ökonomischen Einfluss auf zahlreiche Branchen. So generieren Skifahrer*innen massiven Umsatz in der Region – etwa in Hotels, Gastronomie und Einzelhandel.

Quellen und Fotonachweis

Österreich Werbung, Statistik Austria, Wirtschaftskammer Österreich, MANOVA, Fachverband der Seilbahnen, Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, WIFO

©Bergbahnen Dachstein Salzkammergut; iStock